Gleich im zweiten Spiel eine Niederlage verbuchen musste das Wiener Damenteam – in Leoben war das Glück eindeutig nicht auf derselben Seite.
Die Partie an jenem strahlenden Sonntag begann ein wenig aufgewühlt. Auf Wiener Seite gab es anfangs Unsicherheiten in der Ballführung, auf Leobner Seite war man kurzzeitig zu sechst am Feld – beide Teams mussten wohl erst ins Spiel finden. Bereits nach sieben Minuten ging das Heimteam mit 1:0 in Führung, ein kurzer Schockmoment für die Wienerinnen. Dieses Tor rüttelte allerings auf: mit mehr Biss gingen die Wiener Damen nun ins Spiel, und eine Minute später netzte Leni Bonecker zum Ausgleich ein. Nun wieder an der Ausgangssituation stehend wollten beide Teams die Führung übernehmen, und so verlief das erste Drittel weiterhin eher rau – die Schiedsrichter schienen davon allerdings wenig zu merken. Fünf Minuten vor Drittelende kamen die Leobnerinnen wieder schön zum Schuss, Goalie Aziza Iqbal blieb leider chancenlos. 2:1 der Stand zur ersten Drittelpause.
Nachdem Coach Daniel Rubas in der Pause die Fehler des ersten Drittels aufgezeigt hatte, ging man mit verstärktem Bewusstsein für die geplante Verteidigung und neuen Offensivideen wieder aufs Feld. Das Umsetzen jener Ideen sollte vorerst gelingen: nach nur 2 Minuten traf Sandra Kral mit Wucht das Leobner Tor und stellte somit wieder Gleichstand in der Partie her. Sechs Minuten später war es wieder Sandra, die nochmal Kampfgeist bewies und die Wienerinnen mit 3:2 in Führung brachte. Die Freude darüber hielt allerdings nur kurz, denn in Minute 31 landete der Ball durch einen Verteidigungsfehler im eigenen Tor, ein weiterer Gleichstand in der Partie zur Drittelhälfte. Das restliche Drittel verlief ereignislos – auf beiden Seiten fehlten nun kreative Ideen in der Offensive, und Angriffe wehrten Gäste wie Heimteam vehement ab. 3:3 der Stand zur zweiten Drittelpause.
Mit Willensstärke und Kampfgeist gingen die Teams in das dritte Drittel; das Motto auf beiden Seiten: alles oder nichts. Diese Laune machte sich vor allem durch den Körpereinsatz aller Spielerinnen bemerkbar – man ging nun von beiden Seiten deutlich stärker und körperbetonter ins Spiel, auch von Seiten der Schiedsrichter hörte man nun mehr Verwarnungen – ein Pfiff zu einer Strafe blieb allerdings bis zum Ende des Spieles aus. Das letzte Tor der Partie fiel bereits in Minute 48: durch gutes Zusammenspielen gelang es den Leobnerinnen ein weiteres Mal, die Wiener Verteidigung zu knacken und den Spielstand auf 4:3 zu stellen. Trotz aller Versuche (unter anderem auch das Herausnehmen der Torfrau und mit sechs Feldspielerinnen einen Ausgleich zu erzielen) konnte Leoben die Führung bis zum Schluss allerdings beibehalten. Das Glück lag leider nicht auf Wiener Seite an jenem Sonntag, und so trat man ohne Punkt die Rückreise in die Bundeshauptstadt an. Endstand: 4:3.
Für die Wiener Damen war es eine bittere Niederlage, hat man doch im Februar 2013 das letzte Mal gegen Leoben verloren. Davon lassen sich die Damen aus Wien allerdings nicht unterkriegen: aus der Partie haben sie viel gelernt, und werden vorhergegangene Fehler am kommenden Samstag, den 30.10.2015, beim Spiel gegen Zell nicht wieder machen. Eines ist klar: man ist bereit, zu Hause gegen den amtierenden Meister sein Bestes zu geben – denn die Wienerinnen wollen spielen … kämpfen … und siegen.
IBC Leoben vs. SU Wiener FV 4:3 (1:0/1:2/2:1)
Tore: 1:0 Katharina Körbler, 1:1 Magdalena Bonecker, 2:1 Elisabeth Körbler, 2:2 Sandra Kral, 2:3 Sandra Kral, 3:3 Eigentor, 4:3 Elisabeth Körbler (Kathrin Buchberger)
Strafen: keine
Kader Wien:
Aziza Iqbal (G), Manu Enge (C), Sandra Kral, Nicole Them, Sophie Krentzel, Rebecca Dieplinger, Sändy Kulcsar, Verena Trinkel, Bella Miglinci, Zoe Kapl, Magdalena Bonecker
Trainer: Daniel Rubas