Zum Saisonauftakt empfingen die Wienerinnen das Team aus Leoben. Noch eine Woche zuvor konnten die Spielerinnen des WFV während der Kleinfeldmeisterschaften einen klaren 6:1 Sieg gegen das Team aus der Steiermark feiern und gingen bestärkt in die Partie. Von der ersten Minute an gelang es dem Heimteam alsdann, spielbestimmend aufzutreten – die zwei Linien liefen ein ums andere Mal auf das Tor der Leobner Torfrau Heidi Leb zu, setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest, ließen den Ball kreisen und die Gegnerinnen laufen… ohne Erfolg. Völlig konträr zum Spielverlauf wurde eine Unkonzentriertheit im Aufbau der Wiener Frauen ausgenutzt und Elisabeth Körbler brachte die Leobnerinnen wie aus dem Nichts mit 0:1 in Führung. Mit diesem unbefriedigenden Rückstand ging es in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel ging im gleichen Stile weiter, Wien drückte, dominierte, vergab Chancen. Leoben parierte und nutzte eine der einzigen Chancen – schon stand es 0:2. Das schien der Weckruf zur Aufholjagt – binnen eineinhalb Minuten konnten Nicole Them auf Pass von Raffaela Rubas, die sich gleich beim ihrem Meisterschaftsdebut in die Scoringliste einschreiben darf, und Ursina Jaeger auf 2:2 ausgleichen. Das Spiel war neu eröffnet.
In der 37. Spielminute musste Leoben eine Strafe hinnehmen. Wien spielte ein überzeugendes Powerplay und wurde belohnt. Auf wunderschönes Zuspiel von Manuela Enge konnte Sandra Kulcsar einnetzen – mit einem verdienten 3:2 Vorsprung ging es in die zweite Drittelpause.
Wer glaubte, dass jetzt alles gut und einfach lief, hatte sich jedoch getäuscht: Kurz nach Anpfiff klappte die Abstimmung während des ersten Wechsels der beiden Wiener Linien nicht – Leoben war zur Stelle und glich auf 3:3 aus. Erneut war der WFV gefordert und konnte wenige Minuten später tatsächlich wieder in Führung gehen. Sandra Kral war es, die einen präzisen Steilpass von Fabienne Luchsinger, dem Schweizer Neuzugang in den Wiener Reihen, souverän verwerten konnte. Wien führte wieder mit einem Tor. 2 Minuten vor Abpfiff gelang Elisabeth Körbler mit ihrem bereits dritten Treffer der erneute Ausgleich. Die Verlängerung schien bereits in Reichweite, als Theresa Fürthbauer auf Zuspiel von Ursina Jaeger die Wienerinnen mit einem Weitschuss erlösen konnte und zum Endstand von 5:4 einnetzte.
Wien hat verdient aber sehr knapp gewonnen. Auf das Team wartet – will es weitere Spiele auch für sich entscheiden – harte Arbeit in der Defensive und der Chancenverwertung. Bereits diesen Samstag kann der WFV in Feldkirch zeigen, ob es aus dem Spiel gegen Leoben gelernt hat.
Kader Wien: Deborah Schedy (G), Manuela Enge (C), Theresa Fürthbauer, Ursina Jaeger, Sandra Kral, Sandra Kulcsar, Fabienne Luchsinger, Katharina Machtinger, Eva Maurina, Rafaela Rubas, Andrea Schauer, Nicole Them, Pia van Saanen