3:6 – Playoffs ohne Wien?

Was man vor dem Saisonstart kaum für möglich gehalten hatte, ist mittlerweile durchaus realistisch. Nachdem Wien auch das zweite Duell gegen die Vorarlberger verloren hat, scheint sich der Kampf um das vierte und letzte Playoffticket zwischen Zell und dem WFV abzuspielen, wobei die Zeller, mit 8 Punkten Vorsprung bei einem Spiel mehr, die deutlich besseren Karten haben. Die schwere Auslosung der Zeller sowie das direkte Duell am 8.2. lassen aber noch Möglichkeiten für die Wiener offen. Der KAC hingegen müsste wohl einmal gegen Leoben oder Linz ausrutschen, damit die Wiener ihnen gefährlich werden könnten, etwas, was nach dem bisherigen Leistungen eher unwahrscheinlich ist. Doch zurück zum Spiel der WFV gegen Unihockey Vorarlberg.

Das Spiel fing gleich mit einer guten Chance für die nach dem 16:1 vor der Weihnachtspause hoch motivierte Heimmannschaft an. Und nach einer kurzen Befreiung der Vorarlberger baute auch die zweite Linie sofort Druck auf. Doch damit hatte es sich vorerst mit der Wiener Herrlichkeit, denn ein völlig unnötiger No-Luck-Pass auf die Schaufel eines Vorarlberger Stürmers der blitzschnell davonzog und eiskalt zum o:1 einschoss. Das 0:2 nach nur drei Spielminuten dann wieder ein Resultat eines individuellen Fehlers. Zwar hätte der Schuss von der Mittellinie weg auch geblockt werden können, doch der diese Saison oft so ausgezeichnete junge Keeper, Bernhard Bezucha, griff daneben. In weiterer Folge übernahm aber Wien Stück für Stück das Spiel, zwei Stangenschüsse und jede Menge vergebene Möglichkeiten folgten, bevor Simon Stadler das 1:2 erzielte. Doch leider blieb der WFV fehleranfällig, Peter Clar kam in der Verteidigung zu spät, sein Foul hatte ein – das einzige – Powerplay der Vorarlberger zu Folge, das diese, glücklich aber doch, erfolgreich abschlossen. Bereits zuvor hatten sie das 1:3 erzielt.

Nach dem verpatzten ersten Drittel, wollte Wien vieles besser machen, und machte es auch. Doch zu viele Chancen wurden vergeben, die Vorarlberger spielten taktisch hervorragend, konterten gefährlich und erzielten, gegen den Spielverlauf, das 1:5.

Das dritte Drittel dann begann mit einem Überzahlspiel der Wiener, da der hohe Druck im zweiten Drittel von den Gästen aus dem Ländle des öfteren nur mit Foulspiel unterbunden werden konnte. Ein tolles Powerplay brachte die Verkürzung zum 2:5, doch wie so oft in diesem Spiel, und in dieser Saison, konnte Wien die folgende Drangphase nicht nutzen, statt dem 3:5 fiel nach 6:46 im dritten Drittel das 2:6. Wien gab nicht auf, Ronny Weiß schoss in seinem erst zweiten Turn an diesem Tag das 3:6. Doch mehr wollte nicht gelingen.

Fazit: Eine bittere, wiewohl nicht unverdiente, 3:6-Niederlage. Die eigene katastrophale Chancenauswertung kombiniert mit einem hervorragend aufgelegten Torhüter und vor allem sehr schwache erste 6, 7 Minuten brachte Wien um zumindest einen Punkt. Jetzt heißt es, nach dem, will man ins Playoff kommen, „Pflichtsieg“ (die aber selten leicht sind) gegen die Leobner endlich auch gegen die direkten Konkurenten, vor allem gegen Zell und den KAC zu siegen. Das Potential wäre vorhanden. Aber Potential alleine reicht nicht.

WFV: DELURA Nikolaj, CLAR Peter, MIGLINCI Philipp, WEIß Lukas, CLAR Christoph (C), SEISER Michael, NEUMANN Patrick, RAUTER Robert, STADLER Simon, WÄFLER Louis, SKORNSCHEK Jörg, ZEHETNER Laurin, WEIß Ronny, GUFLER Klaus, BEZUCHA Bernhard (G), PURKER Sebastian (G)