Wiener Damen weiterhin ohne Punkteverlust – 7:4-Heimsieg gegen Zurndorf

Nach drei Siegen gegen Leoben, Feldkirch und Villach waren die Erwartungen an das Wiener Damenteam hoch. Wollte man den ersten Tabellenplatz behalten, musste ein Sieg gegen die Zurndorferinnen her: der direkte Konkurrent aus Zell hatte am Vortag mit einem 18:0-Kontersieg gegen Feldkirch vorgelegt – Wien wollte nachziehen! Trotz eines großen Kaders hatten die Wienerinnen Schwierigkeiten mit der Aufstellung. Fast alle Verteidigerinnen fehlten und so hatte Headcoach Daniel Rubas alle Hände voll zu tun, Spielerinnen auf neuen Positionen einzuweisen.

Das Spiel begann gut für die Wienerinnen: die zwei Reihen ließen den Ball laufen und die drei Neo-Verteidigerinnen Kathi Machtinger, Aziza Iqbal und Andrea Schauer fanden sich von Beginn weg in ihrer neuen Rolle zurecht. Tore waren die Konsequenz. Zweimal traf Ursina Jaeger, einmal Sandra Kral in diesem ersten Drittel. Mit einem soliden 3:0-Vorsprung ging es alsdann in die Pause. Die Sirene hatte kaum zum zweiten Drittel geläutet, als es vor dem Wiener Tor schon gefährlich wurde: nur gerade 8 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels klingelte es für die Zurndorferinnen – Wien wurde kalt erwischt. 3:1. Nach einem zehnminütigen Hin- und Her mit Chancen auf beiden Seiten gelang Wien ein Doppelschlag. Ursina Jaeger konnte auf Zuspiel von Sandra Kulcsar zum 4:1 einnetzen, kurz darauf bediente Andrea Schauer Nicole Them zum 5:1. Als Zurndorf auch noch eine Strafe kassierte, schien die Partie vorzeitig entschieden. Doch die Wienerinnen schafften es trotz konzentriertem Powerplay nicht, den Vorsprung auszubauen. Immer wieder gelangen den Zurndorferinnen Befreiungsschläge und so verstrichen die 2 Minuten im Nu. Die letzten 5 Minuten des zweiten Spielabschnittes verliefen ohne große Chancen und somit blieb es beim 5:1 nach 40 Minuten.

Die Damen des WFV wähnten sich vielleicht etwas zu sicher – stellten in der Drittelspause die Linien noch einmal um und waren mit dem Kopf nicht mehr ganz bei der Sache. Das rächte sich. Eine Viertelstunde vor Schluss begann die Zurndorfer Aufholjagt mit einem Tor von Veronika Dworzak. Es waren aber die Wienerinnen, die zunächst noch einmal punkten konnten. Die junge Sophie Krentzel arbeitete sich in ihrem ersten Bundesligaeinsatz an der Bande vor und brachte den Ball direkt vors gegnerische Tor. Dort stand Rebecca Dieplinger goldrichtig – erster Assist im ersten Bundesligaspiel für Sophie und erstes Bundesligator für Rebecca! Zurndorf ließ sich von diesem erneuten Ausbau der Wiener Führung aber nicht entmutigen. Im Gegenteil: der Druck der Gäste aus dem Burgenland stieg von Minute zu Minute und ihr Einsatz wurde belohnt: sie konnten den 6:3-Anschlusstreffer von Tina Hieke bejubeln und bloß eine Minute später mit einem Tor von Ulrike Mayrhuber gar zum 6:4 nachlegen. Das Spiel war plötzlich wieder offen und Wien nervös. Eine Strafe gegen die Zurndorferinnen kam zu diesem Zeitpunkt für die Wienerinnen wie gerufen. Das Powerplay wurde ruhig gespielt und die Damen des SU WFV konnten in die Spielsicherheit des ersten Drittels zurückfinden. Zwar gelang in diesem Überzahlspiel kein weiterer Treffer, aber die Zeit lief für die Wienerinnen und die Druckphase der Zurndorferinnen war unterbrochen. Die Gäste versuchten in den verbleibenden 2 Minuten des Spieles noch einmal alles, nahmen die Torfrau vom Feld und griffen mit 6 Feldspielerinnen an. Vergebens. Ein erster Schuss von Sandra Kral landete knapp neben dem leeren Tor, ein zweiter von Ursina Jaeger fand dann aber den Weg durch die Zurndorfer Abwehrspielerinnen und besiegelte den Wiener Sieg zum 7:4 Endstand.

Es war nicht das beste Spiel, das Wien in der aktuellen Saison gezeigt hat und die Tabellenführung muss aufgrund des schlechteren Torverhältnisses an Zell abgegeben werden. Dennoch kann es sehr positiv gewertet werden, denn junge Spielerinnen haben viel Verantwortung übernommen und neue Spielerinnen konnten erfolgreich in den bestehenden Kader integriert werden – mit Sophie Krentzel und Mäggie Kirnbauer gaben gleich zwei Wienerinnen ihr Bundesliga-Debut. In drei Wochen kommt es zum letzten Spiel der Hinrunde. Auswärts gilt es gegen die Vizemeisterinnen aus Zell an erbrachte Leistungen anzuknüpfen – die Siegerinnen dürfen sich Wintermeisterinnen nennen. Man darf gespannt sein.

Telegramm: Wien vs. Zurndorf: 7:4 (3:0/2:1/2:3)

Altgasse 6, Wien. 4. Jaeger 1:0. 11. Jaeger (Them) 2:0. 13. Kral 3:0. 21. Wongel 3:1. 29. Jaeger (Kulcsar) 4:1. 31. Them (Schauer) 5:1. 46. Dworzak V. 5:2. 49. Dieplinger (Krentzel) 6:2. 51. Hieke 6:3. 52. Mayrhuber (Thaler) 6.4. 60. Jaeger 7:4.

Strafen: 2×2 Minuten für Zurndorf

Kader WFV: Katharina MACHTINGER, Aziza IQBAL, Sophie KRENTZEL, Rebecca DIEPLINGER, Magdalena KIRNBAUER, Andrea SCHAUER, Zoe KAPL, Isabella MIGLINCI, Theresa FÜRTBAUER (C), Nicole THEM, Ursina JAEGER, Magdalena BONECKER, Julia TONNER, Sandra KULCSAR, Sandra KRAL, Petra KÖRPER (G). Headcoach: Daniel RUBAS