Lebkurchenherzen statt Sieg für die Wiener Damen

Wie Insider wissen, ist es mittlerweile die zweite Saison in der das FC Stern-Damenteam in der Liga „mitmischt“. Aufgrund eines Vetos der Damenmannschaft FBC Grasshoppers gibt es quasi zwei Tabellen, wobei der Staatsmeistertitel zwischen fünf österreichischen Teams ausgetragen wird. Die Voraussetzungen für die Reise gen Bayern waren spannend: Die Wiener Damen hatten letzte Saison im ersten Spiel in München eine haushohe Niederlage mit nach Hause genommen, beim Spiel in Wien wurde der Sieg der Münchnerinnen erst in der Overtime entschieden.

So gingen die Wienerinnen nach einer mehr als vierstündigen Autofahrt und einem ausgedehnten Spaziergang motiviert und zuversichtlich ins Match und konnten bereits nach knapp 8 Minuten zum ersten Mal einnetzen. Center-Spielerin Sandra Kral erzielte das 0:1 für Wien. Doch die Münchnerinnen wollten zeigen, dass auch sie motiviert und laufstark in die neue Saison starten und glichen in der 19. Minute zum 1:1 aus. Hier war es die Münchner Captain Zarguna Barakzay, die scorte und die Unsicherheiten der Wiener Verteidigung in den letzten Spielminuten des ersten Drittels eiskalt ausnutzte.

So hieß es bei der Pausenbesprechung: Alle Chancen offen, Gleichstand und somit quasi „0:0-Re-Start“. Das erwünschte selbstbewusstere Auftreten wollte nicht ganz gelingen, denn bereits knappe eineinhalb Minuten nach Anpfiff des zweiten Drittels versenkte Münchens-Spielerin Paula Schröferl zum 2:1. Wie heißt es so schön: Die Tore die man selbst nicht schießt, bekommt man – trotz zahlreicher Chancen und mehrmaligem „Festsetzen“ in der gegnerischen Hälfte war es wieder der FC Stern der das glücklichere „Schusshändchen“ hatte: Michaela Weinrich scorte nach Assist von Michaela Nusser zum 3:1 für München. Bereits eine Minute später jedoch die Antwort von Wien – das zweite Tor durch Stürmerin Kerstin Nageler. So ging es mit 3:2 in die Drittelpause.

Wieder waren es viele ungenutzte Chancen, die das Spiel der Wienerinnen ausmachten. Der Ball wollte einfach nicht ins Tor! Zu stark die Defensivleistung der Münchnerinnen, zu gut die Leistung der Torhüterin, zu wenig sicher der Torabschluß.
Als eine Spielerin des FC Stern zu Boden ging vergaß die Wiener Verteidigung einen kurzen Moment, dass ohne Schiri-Pfiff weitergespielt und somit auch weiter verteidigt werden muss und ließ Maria Sick – eine der Topscorerinnen der letzten Saison – quasi mit Neo-Torhüterin Rebecca Dieplinger (die ansonsten in diesem Spiel durch hohe Reaktionsschnelligkeit glänzte!) alleine. Sick nutzte die Chance und besiegelte mit dem 4:2 den Münchner Sieg. Zwei Minuten Powerplay wurden von den Münchnerinnen nicht genutzt und so endete das München-Wien-Match mit einem 4:2. Als Gastgeschenk überreichten die FC Stern Spielerinnen den Wiener Damen Münchner Lebkurchenherzen, leider aber keine Punkte…

Das Spiel gegen München zeigte in jedem Fall Stärken, aber auch Schwächen der Wienerinnen auf, an denen in den nächsten zwei Wochen gemeinsam mit dem Trainer Patrick Neumann hart gearbeitet wird um für den nächsten Gegner – den amtierenden Staatsmeisterinnen aus Zell – gut gewappnet zu sein.

FC Stern München Vs. SU Wiener FV 4:2 (1:1/2:1/1:0)

Kader Wien: Dieplinger, Enge (C), Pointner, Kirnbauer, Vankusova, Köhlerova, Them, Bonecker, Nageler, Sutarikova, Kral